Das Jahr 1863 markiert den Beginn der Geschichte der zentralen Wasserversorgung der Stadt Köln. Bereits ab 1840 unterbreiten englische und deutsche Unternehmer der Stadt Angebote, ein Wasserwerk in Köln zu bauen und zu betreiben. Gründliche Überlegungen und lange Verhandlungen mit den Anbietern führen immer wieder zu aus wirtschaftlicher Sicht unbefriedigenden Ergebnissen. Daher beschließen die Stadtverordneten rund 20 Jahre später, ein Wasserwerk von der Stadt bauen und auch betreiben zu lassen.

Das erste Kölner Wasserwerk an der Alteburg nimmt 1872 den Betrieb auf und versorgt zunächst die Innenstadt mit sauberem Trinkwasser. Bald schon sind Neubauten notwendig, um den steigenden Bedarf der Kölner an Trinkwasser zu decken. Das Wasserwerk Severin I am Zugweg wird 1885 fertig und wird bis 1901 um das Pumpwerk Severin II sowie einen unterirdischen Trinkwasserspeicher erweitert. Das Wasserwerk in Hochkirchen geht 1905 an das Netz und löst die mittlerweile veraltete Anlage an der Alteburg ab. Der Bau eines Wasserwerks im Gebiet des Festungsrayons zeigt frühe Bemühungen um Gewässerschutz.

1873, ein Jahr nach Inbetriebnahme des ersten Wasserwerks, kauft die Stadt Köln die Gasfabriken der englischen Firma Imperial Continental Gas Association, ein privates Unternehmen, das in Köln seit 1841 für die Gasversorgung bzw. Straßenbeleuchtung zuständig war. Mit dieser Übernahme begründen die Stadtväter die Gas- und Wasserwerke der Stadt Köln. 1875/76 entsteht eine neue Gasfabrik in Ehrenfeld an der Widdersdorfer Straße. Am 7. Oktober 1933 wird die Gasproduktion im Gaswerk Ehrenfeld eingestellt, weil die Ferngasbezugsverträge zwischen der Stadt Köln und den Lieferanten Ruhrgas AG und den Thyssenschen Gas- und Wasserwerken vom 10. August 1929 mittlerweile eine wirtschaftlichere Versorgung ermöglichen. Die Betriebsanlagen in Ehrenfeld werden in den Folgejahren bis auf wenige Gebäude abgerissen.

Mit der Aufnahme der Elektrizitätsversorgung 1891 entstehen die Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke der Stadt Köln. Die erste elektrische „Centralstation“ auf dem Gelände des Wasserwerks zwischen Zugweg, Bonner Wall und Ohmstraße ist das erste deutsche Elektrizitätswerk, das auf Wechselstrombasis funktioniert. Die erste Stromlieferung erfolgt in den nahegelegenen Volksgarten, in dem am 12. September eine Juristentagung damit -buchstäblich- erhellt wird.

Den Bürgern, Betrieben und der Industrie eine sichere Versorgung mit Energie und Wasser zu bieten, zählt fortan zum klassischen Aufgabenkanon der Stadt.

Welche Bedeutung die moderne Versorgung hat und welchen Komfort sie bietet, wird vielen Menschen erst richtig bewusst, als der 2. Weltkrieg über Köln hereinbricht und die gesamte Energie- und Wasserversorgung der Stadt nach dem letzten Luftangriff am 2. März 1945 vollständig zum Erliegen kommt.

Allein die Hauptleitungen des Trinkwassernetzes weisen 3.500 Schäden auf. Große Teile des Versorgungsnetzes für Trinkwasser, Strom und Gas sind zerstört. Umspannwerke, Pumpstationen und Gasspeicher – nichts bleibt verschont. Die Anlagen, die nicht von den Bomben getroffen werden – wie das Wasserwerk Weiler – können wegen fehlender Energie nicht mehr betrieben werden.

Schon wenige Tage nach dem letzten Luftangriff wird die Versorgung schrittweise wieder aufgenommen. Das Trinkwasserversorgungsnetz hat bereits Ende des Jahres 1945 wieder den Stand von 1940 erreicht. Jedoch ist erst 1949 die Wasserversorgung im gesamten Versorgungsgebiet wiederhergestellt. Für die Energieversorgung im Nachkriegs-Köln ist der Kohlemangel das größte Problem. Das Elektrizitätswerk am Zugweg ist bis Ende 1948 außer Betrieb. Wegen Personal- und Materialmangels sowie aus Sicherheitsgründen zieht sich die Sanierung des Gasrohrnetzes bis 1951 hin.

Um der rasanten Marktentwicklung folgen zu können, die die Nachkriegs- und Aufschwungzeit mit sich bringt, benötigt man einen größeren Handlungsspielraum und eine privatrechtliche Organisationsform. Daher wandelt die Stadt 1960 ihre Eigenbetriebe für Versorgung und Verkehr in eigenständige Aktiengesellschaften um. Unter dem Dach der Stadtwerke Köln GmbH (SWK) entstehen die Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke AG (GEW) und die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB).

Der Beschluss des Rats der Stadt Köln von 1961, die „Neue Stadt“ mit Fernwärme zu versorgen, ist zugleich der Startschuss für den Aufbau der Kölner Fernwärmeversorgung. In den 1960er Jahren werden die bestehenden Kraftwerke zu Heiz-Kraftwerken ausgebaut. Die Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke AG setzt auf das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, da die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Fernwärme in einer Anlage eine besonders energiesparende und umweltschonende Versorgung für die Stadt Köln sichert.

Auch beim Gas setzt die Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke AG auf umweltfreundliche Versorgung und stellt ab 1970 schrittweise von Kokereigas auf Erdgas um. Erdgas verbrennt ohne Rauch, Ruß und Geruch. Außerdem enthält es kein giftiges Kohlenmonoxid und hat nur einen sehr geringen Anteil an Schwefel.

Um die Qualität des Trinkwassers in der modernen Großstadt zu sichern, installiert die Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke AG ab den 1970er Jahren in ihren Wasserwerken Aktivkohle-Filteranlagen. Dort sickert das geförderte Grundwasser in Stahlbehältern durch ein mehrere Meter hohes Bett von Aktivkohle.

Mit zusätzlichen Gründungen und Beteiligungen erschließt das Unternehmen auch neue Betätigungsfelder und intensiviert bestehende zukunftsorientierte Interessenverbindungen. Damit wird bereits der Grundstein gelegt für die spätere RheinEnergie AG als Infrastrukturdienstleistungsunternehmen für die rheinische Region.

Am 4. Juli 2002 wird die RheinEnergie AG, zunächst als GEW RheinEnergie AG, gegründet.

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