Auf der Karte sehen Sie, wo Sie schon heute Fernwärme in Köln beziehen können.
Das neue und hocheffiziente Gas-und-Dampfturbinen-Heizkraftwerk Niehl 3 (GuD Niehl 3) hat im Jahr 2016 seinen Betrieb aufgenommen. Der maximale Brennstoffnutzungsgrad der Anlage beträgt fast 90 Prozent. Die Anlage weist eine elektrische Leistung von 450 Megawatt auf und liefert zusätzlich Fernwärme mit einer Leistung von bis zu 265 Megawatt. Das Heizkraftwerk Niehl 3 speist in das Fernwärmenetz Innenstadt-Deutz ein. Anfang 2024 startet der Bau einer Großwärmepumpe mit 150 Megawatt Wärmeleistung.
Fast 30 Jahre lang war das Heizkraftwerk Niehl I das Rückgrat der Fernwärmeversorgung für die Kölner Innenstadt und den Kölner Westen. Seit April 2005 hat das "HKW Niehl 2" die Vorgängeranlage abgelöst. Ausgestattet mit der so genannten Gas-und-Dampfturbinen-Technik wird der eingesetzte Brennstoff Erdgas bis zu 90 Prozent ausgenutzt - mit entsprechend positiver Wirkung für Umwelt und Wirtschaftlichkeit. Das Heizkraftwerk Niehl 2 speist in das Fernwärmenetz Innenstadt-Deutz ein.
Das Heizkraftwerk im Kölner Norden versorgt mehrere Stadtteile mit Fernwärme und Strom. Zudem entsteht dort Prozessdampf für die Industrie im Kölner Norden. Neben einem erdgasbetriebenen Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk ist ein Erzeugungskessel in Betrieb, der mit Braunkohlegranulat befeuert wird. Im Jahr 2025 ist die Stilllegung dieses Braunkohlekessels vorgesehen. Im Zuge von Modernisierungsarbeiten entsteht am Standort zudem eine 50-Megawatt-Wärmepumpe.
Als kleinstes der Kölner Heizkraftwerke hat die Merheimer Anlage trotzdem eine wichtige Funktion: Sie liefert Fernwärme für die umliegenden Stadtteile wie etwa Merheim und Neubrück, darunter auch für das Klinikum Merheim. Außerdem stammt von dort ein Teil des Kölner Stroms. Durch den seit Mai 2023 im Bau befindlichen Fernwärmespeicher soll die Fernwärme-Erzeugung flexibler werden. Zudem ist am Standort eine Solarthermie-Anlage geplant.
Das der Historie nach älteste Kölner Heizkraftwerk ging 1891 als reine Stromerzeugungsanlage in Betrieb. Es war damit eines der ersten Wechselstromkraftwerke Deutschlands. Die Jugendstil-Bausubstanz wurde komplett restauriert. Mittlerweile versorgt die Anlage mit einem Dampfkessel und einem Heißwasserkessel die Kölner Innenstadt mit Fernwärme, speist also in das Fernwärmenetz Innenstadt-Deutz ein.
Mit dem neu gebauten Fernwärmespeicher am Heizkraftwerk Merheim arbeiten wir an der Flexibilisierung der Fernwärme-Erzeugung. Der Speicher nimmt das Heizwasser aus dem Heizkraftwerk bei Bedarf auf und gibt es flexibel in das Fernwärmenetz Merheim/Neubrück ab, dadurch können Verbrauchsspitzen gedeckt werden.
Der Speicher ist 23 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 13 Metern. Er fast rund 3.000 Kubikmeter. Das darin enthaltene Heizwasser kann eine Temperatur von bis zu 95 Grad haben.
Die Bauarbeiten für den Speicher haben im Mai 2023 Seit April 2024 ist er im regulären Betrieb.
Sein volles Potenzial wird der Speicher in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage entfalten, die wir am Standort planen. Diese Anlage wird die Wärme des Sonnenlichts nutzen, um damit Wasser für den Fernwärmespeicher aufzuheizen.
Wir erweitern das Netz: Bis 2035 investieren wir rund 3,8 Milliarden Euro in eine resiliente, klimaneutrale und sichere Energieversorgung. Bis 2030 ist ein Zuwachs der Infrastruktur von 50 Kilometern Netzlänge vorgesehen, bis 2035 kommen weitere 150 Kilometer hinzu. Derzeit umfasst die Gesamtlänge etwa 380 Kilometer.
Perspektivisch werden wir neue Fernwärme-Gebiete erschließen. So konnten wir etwa durch die Rheinquerung von unserem Heizkraftwerk in Niehl nach Mülheim langfristig auch im rechtsrheinischen Köln die Versorgung mit klimaschonend produzierter Fernwärme sichern.
Mit Mitteln der Europäischen Union (EFRE, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) fördert das Land NRW Teile des Fernwärmenetz-Ausbaus auf der rechten Rheinseite.
Auch Haushalte und Unternehmen, die nicht in direkter Reichweite unseres Fernwärmenetzes liegen, können wir mit klimaschonender Wärme versorgen. Dabei liefern leistungsangepasste, effiziente Blockheizkraftwerke (BHKW) in direkter Nachbarschaft zu Wohnquartieren und Betrieben Nahwärme und Strom. Einige von ihnen produzieren Strom und Wärme aus Biogas. So deckt beispielsweise ein mit Biomethan betriebenes BHKW den Wärmebedarf der Klimaschutzsiedlung Sürther Feld und auch das Neven-DuMont-Haus in Niehl bezieht Energie aus einem eigenen BHKW.
Viele Neubauprojekte werden Teil des wachsenden Kölner Fernwärmenetzes. Darunter die Wohnungs- und Geschäftsneubauten der ehemaligen Reiterstaffel an der Gaedestraße, die Siedlung Vorgebirgsgärten in Zollstock, die Wohnbebauung Grüner Weg in Ehrenfeld sowie das neue Clouth-Quartier in Nippes.
Daneben setzen Kölner Institutionen wie die Universität und der WDR schon lange auf Fernwärme und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Kölner Ford Werke versorgen wir mit Fernwärme und Prozessdampf aus dem Heizkraftwerk in Merkenich.
Eine saubere Lösung: unsere klimaschonend erzeugte Fernwärme. Wer sie nutzt, erfüllt schon jetzt zukünftige Anforderungen durch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz.
Wir machen uns frei von fossilen Brennstoffen. In drei Schritten verfolgen wir unser Ziel und stellen bis 2035 auf eine vollständig emissionsfreie Versorgung um.