Für die Kundinnen und Kunden der RheinEnergie, die Fernwärme beziehen, gelten vertragsgemäß ab April neue Preise. Bei nur leicht steigenden Grundpreisen (plus drei Prozent) verändert sich der Arbeitspreis für die verbrauchte Kilowattstunde Wärme deutlich. Er steigt von aktuell 14,03 Cent pro Kilowattstunde auf 21,39 Cent pro Kilowattstunde. Das entspricht einer Erhöhung um rund 52 Prozent (alle Preise sind brutto).

Für eine fernwärmeversorgte Kölner Durchschnittswohnung im Mehrfamilienhaus steigen die monatlichen Wärmekosten dadurch unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Energiepreisbremse von aktuell rund 63 Euro im Monat auf 73 Euro pro Monat. Ohne Energiepreisbremse wären diese Monatskosten auf rund 104 Euro gestiegen.

Wichtige Hinweise:

• Auch die Fernwärmepreise sind aktuell durch die Energiepreisbremse der Bundesregierung gedeckelt, für die ersten 80 Prozent des Jahresver-brauchs sind 9,5 Cent pro Kilowattstunde zu zahlen (für Endverbraucher; bei Großverbrauchern gelten ggf. abweichende Regelungen). Nur für die darüberhinausgehende Menge fällt der jeweilige volle Kilowattstundenpreis an.

• Die jetzige Preisanpassung erfolgt zu Beginn des Sommerhalbjahres, in dem üblicherweise nur knapp 20 Prozent des Jahreswärmeverbrauchs entstehen. Somit wirkt sich die Preisanpassung nicht so stark aus.

Fernwärmepreis ist an externen Index gekoppelt

Wer fernwärmeversorgt ist, kann nicht ohne Weiteres den Anbieter wechseln, deswegen gelten für die Festlegung der Fernwärmepreise klare gesetzliche Regeln, an die auch die RheinEnergie gebunden ist:

Die Anpassung der Preise erfolgt mit drei Monaten Verzögerung auf Basis von Preis- und Indexverläufen, die öffentlich einsehbar sein müssen. Der Gesetzgeber hat bei der Einführung der Energiepreisbremsen festgelegt, dass formelgebundene Preisanpassungen weiterhin erfolgen müssen.

Beim Arbeitspreis der RheinEnergie für Fernwärme sind die Herstellungskosten (Kostenelement) an den Erdgaspreis „EGIX“ der Energiebörse EEX gebunden, da die RheinEnergie die Kölner Fernwärme derzeit zu fast 90 Prozent auf Basis von Erdgas erzeugt. Der EGIX ist im Referenzzeitraum um knapp 60 Prozent gestiegen. Seine Veränderung fließt zu 50 Prozent in den Fernwärme-Arbeitspreis ein.

Die allgemeine Preisentwicklung auf dem Wärmemarkt (Marktelement) ist ebenfalls mit 50 Prozent berücksichtigt. Dazu dient der vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Wärmepreisindex, in dem auch andere Energiearten erfasst sind. Auch dieser Index ist nochmals um rund 24 Prozent gestiegen.

Zusätzlich fließen allgemein zugängliche Lohn- und Materialkostenindizes in die Preisfindung des Grundpreises mit ein.

Sinkender Wärmepreis für den Herbst zu erwarten

Die Fernwärmepreise der RheinEnergie ändern sich an festen Terminen zwei Mal pro Jahr: Zum 1. April und zum 1. Oktober eines Jahres.

Aufgrund der sich abzeichnenden Entwicklung der Preise und Indizes deutet sich an, dass der Fernwärmepreis zum Beginn der kommenden Heizperiode im nächsten Herbst/Winter wieder sinken wird. Sollte die jetzige Entwicklung anhalten, so fällt diese Preissenkung deutlich aus.