Aufgrund der verheerenden Niederschläge in der vergangenen Woche hat die RheinEnergie mit ihrem Technischen Netzservice ab Mittwoch, 14. Juli, in der Spitze mehr als 40 Mittelspannungsstörungen und weit mehr als 100 Niederspannungsstörungen gleichzeitig behoben, teils unter schwierigen Bedingungen. Insgesamt waren es etliche Hundert Störungen, teils mit großräumigen Auswirkungen, teils kleinräumig, aber dafür langanhaltend.

Allein in Köln gab es Hunderte solcher kleinteiligen Störungen im Niederspannungsnetz, jeweils auf den letzten Metern der Versorgungsleitungen oder direkt an den Hausanschlüssen. Einer der Schwerpunkte war das rechtsrheinische Köln, beispielsbeispielsweise in Köln-Dünnwald. Aber auch in anderen, eher etwas tiefer gelegenen Stadtteilen oder Straßenzügen häufte sich diese Art von Ausfällen.

Mit zahlreichen überfluteten Kellern und Defekten an Hausinstallationen war die Lage sehr dynamisch und blieb bis ins Wochenende hinein intensiv. Die Reparaturen waren und sind enorm zeitaufwendig, da der RheinEnergie-Entstördienst eine Vielzahl von Hausanschlüssen vor dem Wiedereinschalten einzeln und teils mehrfach überprüfen musste. Außerdem müssen vielfach Elektrofachfirmen auch die häuslichen Verteiler und Zählerschränke sichern oder reparieren. Das Westcenter in Köln-Bickendorf war bis Samstagmittag mehr als 30 Stunden von der Stromversorgung abgeschnitten, nachdem dort die Haustechnik aufgrund der Überschwemmung nahezu komplett zerstört worden war. Dort leistete die RheinEnergie im Auftrag des Hauseigentümers aktive Kundenhilfe und setzte die Anlage instand.

Erhebliche Auswirkungen in Lohmar und Leichlingen

In Lohmar waren phasenweise weit mehr als 300 Häuser von der Stromversorgung abgeschnitten. Flächendeckende Störungen gab es infolge des Komplett-Ausfalls der Umspannanlage Witterschlick bei Alfter, die unter Wasser stand. Dort war der Nachfluss höher, als sich über Pumpen entfernen ließ.

Die Stadt Leichlingen hatte mit dem starken Wupper-Hochwasser zu kämpfen, dort fiel zeitweise für die halbe Stadt der Strom aus. Mehrere Tausend Menschen waren teils mehrere Tage lang von der Stromversorgung abgeschnitten, bei einigen ist immer noch keine Wiederversorgung möglich.

Rund 5.000 Anrufe an einem Tag

Zur Beseitigung der Vielzahl an Störungen waren rund um die Uhr bis zu 200 Kolleginnen und Kollegen im Einsatz. Viele Beschäftigte der RheinEnergie gingen dabei bis an die Grenzen der Belastbarkeit und sind für Stunden, auch über die normalen Zeiten hinaus, im Einsatz gewesen. Oft haben sie auch noch in der Freizeit in Hilfsorganisationen wie Feuerwehr und anderen Institutionen mitgearbeitet. In der Spitze gingen bis zu 5.000 Anrufe an einem Tag bei der Leitstelle des Entstördienstes ein. Ohne den beherzten und engagierten Einsatz dieser Menschen wären die Auswirkungen für Köln und die Region auf die Energieversorgung bei weitem schlimmer gewesen.

Der Bereich Wasserproduktion hat Personal und Gerät angeboten, um im besonders betroffenen Gebiet von Erftstadt Hilfe bei der Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung zu leisten.

"Viele Kunden im gesamten Versorgungsgebiet waren in dieser schwierigen Lage nicht nur vom Wasser, sondern auch noch von Versorgungsausfällen betroffen", sagt Susanne Fabry, Netzvorständin der RheinEnergie, über die vergangenen Tage: "Das ist für die Menschen eine absolute Ausnahmesituation mit weitreichenden Folgen. Unsere Teams im Mobilen Entstördienst, bei der Instandsetzung und in den Leitstellen haben rund um die Uhr ihr Bestes gegeben, um die Anschlüsse wiederherzustellen. Aufgrund der Vielzahl und der Kleinteiligkeit der Fälle war dies eine besondere Herausforderung, und es hat aufgrund der Gesamtlage länger gedauert als gewöhnlich. Dafür bitte ich um Verständnis. Unser Mitgefühl gilt in erster Linie all denjenigen, die Angehörige und Freunde verloren haben und auch denen, die durch den Verlust ihres Eigentums jetzt vor dem Nichts stehen. Wir als RheinEnergie arbeiten daran, dass wir möglichst schnell die Folgen dieses verheerenden Ereignisses beheben und hoffen, dass es den betroffenen Menschen gelingt, wieder Hoffnung zu schöpfen."