Die Vereinten Nationen haben dem Waldlabor Köln den Titel "Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt" verliehen. Die Bezeichnung dürfen Projekte tragen, die sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. Das Waldlabor haben die RheinEnergie, die Stadt Köln und Toyota Deutschland 2010 als Gemeinschaftsprojekt gegründet. Die gemeinsame Arbeit soll Aufschluss darüber bringen, wie der Wald der Zukunft unter den Auswirkungen des Klimawandels aussehen könnte.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzende der RheinEnergie AG, und Alain Uyttenhoven, Präsident von Toyota Deutschland, haben die Auszeichnung am Freitag, 17. Juli 2020, im Waldlabor entgegengenommen. Die Urkunde überreichte Jakob Pöllath, Waldexperte für Naturschutz und nachhaltige Nutzung im Bundesamt für Naturschutz.

"Klimawandel größte Herausforderung des Jahrhunderts"

"Die Erkenntnisse aus dem Waldlabor nützen uns heute mehr denn je, denn Bäume leiden besonders unter den langen Dürreperioden. Dass die Stadt Köln gemeinsam mit der RheinEnergie und Toyota das Projekt Waldlabor vor zehn Jahren initiiert hat und es auch durch die Spenden von Kölner Bürgerinnen und Bürgern unterstützt wurde, beweist Weitsicht und wird heute zurecht prämiert", sagte Henriette Reker bei der Verleihung.

Dr. Dieter Steinkamp ergänzte: "Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Wir haben uns als Unternehmen daher ebenso wie die Stadt Köln längst verpflichtet, unseren Beitrag konsequent zu leisten. Die globale Erwärmung kann nur gemeinsam und durch fortwährende Kraftanstrengung gestoppt werden. Das Waldlabor ist dafür ein sichtbares Zeichen. Durch die heutige Würdigung fühlen wir uns umso motivierter, den eingeschlagenen Weg - auch an anderer Stelle - engagiert fortzuführen."

Das Waldlabor Köln ist in vier Abschnitte unterteilt, von denen die Projektpartner jeweils einen unterstützen. Im "Energiewald" aus schnell wachsenden Baumarten zeigt die RheinEnergie beispielhaft, wie sich nachwachsende Rohstoffe in einem Erholungsgebiet nutzen lassen. Bisher wurde die Fläche zwei Mal geerntet. Je Ernte kamen rund 360 Tonnen Holzhackschnitzel zusammen, die dann in Biomasse-Heizkraftwerken im Rheinland zur klimaneutralen Energieerzeugung genutzt wurden. Jede Ernte spart im Vergleich zum Einsatz von Heizöl rund 290 Tonnen CO2 ein.

"Vorbildliches Projekt"

Im von Toyota finanzierten "Klimawald" stehen gegen Trockenheit resistente Baumarten. Vor dem Hintergrund der Erderwärmung soll gezeigt werden, ob sie künftig eine größere Rolle in unseren Wäldern spielen können.

Im "Wandelwald", den die Stadt Köln mit Spenden aus der Aktion "Ein Wald für Köln" finanziert hat, steht der ästhetische Aspekt eines Waldes als Erholungsraum im Vordergrund. Im "Wildniswald" wird eine Fläche der freien Entwicklung überlassen. Der Kontrast zwischen dem planmäßig angelegten "Wandelwald" und der durch die Natur bestimmten Waldentwicklung wird dadurch besonders erlebbar.

Die Aktivitäten im Waldlabor Köln haben die UN-Dekade-Fachjury nachhaltig beeindruckt. "Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein deutliches Zeichen für das Engagement zur Erhaltung biologischer Vielfalt in Deutschland gesetzt", heißt es in der Jury-Begründung. Über die Auszeichnung entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind.

Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als "UN-Dekade Biologische Vielfalt" ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken.

Mehr zum Kölner Waldlabor unter koeln-waldlabor.de