Viele Pendler haben in den vergangenen Wochen morgens zusätzlich Zeit gewonnen. Denn wer im Homeoffice arbeitet, spart sich den Fahrtweg zur Arbeit. Doch stehen viele Menschen aufgrund der Corona-Krise morgens tatsächlich später auf? Die RheinEnergie hat die Zahlen zur täglichen Wasserabgabe ausgewertet und Antworten auf diese Fragen gefunden.

Die Kölner duschen aktuell etwa 120 Minuten später als in den Monaten vor Corona. Statt in der Zeit zwischen 7:30 und 8:30 Uhr wird nun zwischen 9:30 und 10:30 Uhr am meisten Wasser verbraucht. Die morgendliche Abgabespitze verschiebt sich demnach um fast zwei Stunden. Das zeigt die Auswertung der Einspeisungen ins Kölner Wassernetz in den vergangenen Wochen. Zähneputzen, waschen, Toilettenspülung, das Duschen oder Baden, Kaffee oder Tee kochen sowie das Anstellen von Waschmaschinen oder Geschirrspülern ist jetzt nicht mehr an den frühen Start in den Arbeits- und Schultag gekoppelt.

Gestiegener Wasserverbrauch im April 2020

Was sich daraus außerdem ablesen lässt: Die Stundenspitze am Morgen ist jetzt kleiner und entspricht mit einem Minus von rund sieben Prozent in etwa der Höhe eines Wochenendtages. Das bedeutet, insgesamt duschen oder waschen weniger Menschen in den frühen Morgenstunden.

Insgesamt ist der Wasserverbrauch im vergangenen Monat aber gestiegen: "Wir hatten im April 2020 einen um 485.000 m3 höheren Wasserverbrauch als im fünfjährigen Mittel davor", erklärt Unternehmenssprecher Christoph Preuß. Das entspricht einem Anstieg von rund 6,5 Prozent und ist zum Großteil auf die Trockenheit zurückzuführen. Ob es auch an der Corona-Krise ¿ zum Beispiel wegen häufigeren Händewaschens ¿ liegt, lässt sich allerdings nicht mit Sicherheit sagen. Denn beispielsweise fehlen zurzeit Verbräuche, die unter normalen Umständen durch Touristen und Berufspendler entstehen. Im März lagen die Abgaben mehr oder weniger auf dem Niveau der Vorjahre.